Elsässisches Flair trifft grosse Leidenschaft

In der Winzerstube "L'ami Fritz" in Diesbar-Seusslitz werden Kulinatik und Liebe zum Essen noch gross geschrieben

Urige Dörfer, unberührte Natur und kulinarische Besonderheiten prägen das Elsass. Im französischen Landstrich, wo vorzüglicher Wein reift, geht Liebe sprichwörtlich noch durch den Magen. Mahlzeiten sind nicht nur ein notwendiger Teil des Alltags, sondern werden mit allen Sinnen genossen. Es ist die Ruhe und Gelassenheit der Menschen im Elsass, von der sich auch Kornelia Assmann bei vielen Reisen inspirieren liess. Nach zahlreichen Erkundungstouren stellte sich die gelernte Versicherungsfachfrau die Frage, ob sich diese besondere Art auch nach Sachsen transportieren lässt - und wagte im idyllischen Elbdorf Diesbar-Seusslitz ein Experiment, welches längst zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist.

Im 'L'ami Fritz' werden Kulinatik und Liebe zum Essen noch gross geschrieben. "Viel zu selten nehmen sich die Menschen heute noch Zeit, eine entspannte Mahlzeit zu geniessen. Wer zu uns kommt, muss wissen, dass wir uns nicht stressen lassen. Nicht bei der Zubereitung und schon gar nicht beim Geniessen", berichtet Assmann, die ihre Versicherungsagentur mittlerweile aufgegeben hat. In Zusammenarbeit mit ihrer Schwester Regina hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. "Wir sind jeden Tag glücklich und dankbar für unser Familienunternehmen", sagt die Inhaberin und berichtet begeistert von den mittlerweile vier Generationen, die gemeinsam den Alltag meistern. Genau diese Liebe, Begeisterung und Gastlichkeit spürt man in der stilvoll eingerichteten Weinstube, die in einem der wenigen original erhaltenen traditionellen Wohngebäude der Winzer hete nach fachmännischer Restaurierung die Gäste begrüsst.

Spricht man über elsässische Küche, darf natürlich der beliebte Flammkucen nicht fehlen - und zwar in unterschiedlichster Ausführung: mal mit Münsterkäse, mit oder ohne Schinken und Zwiebeln, mal süss und flambiert. Aber immer passend kombiniert mit einem leckeren Tropfen aus dem Weinberg. Doch mit den Klassikern wie zum Beispiel Fisch mit Sauerkraut, dem Elsässer Sauerkraut oder Leberknepflesuppe ist es noch lange nicht getan. "Uns reizen immer wieder neue Herausforderungen. In Frankreich lassen wir uns deshalb nicht nur inspirieren, sondern schauen nach Möglichkeit auch selbst in der Küche vorbei. Wenn wir aus Frankreich kommen, haben wir stets einen Sack voller Ideen und originaler Rezepte dabei, aus denen wir dann individuelle Kreationen entstehen lassen", berichtet Assmann, die mindestens sechs Mal im Jahr die Reise nach Frankreich antritt und Ware wie Käse, Froschschenkel oder Schneken direkt aus Frankreich bezieht. Besonders am Herzen liegt es der engagierten Wirtin allerdings, Produkte vom Produzenten zu ordern.

"Uns geht es um die Individualität. Wir gehen nicht einfach in den Grossmarkt und kaufen dort ein, sondern bezihen beispielsweise von heimischen Jägern Wild und Galloway-Rinder von der Wiese unserer Bauern." So ist es keine Seltenheit, dass sich die Gäste auf einer extravaganten Karte ¨ber hausgemachten Schinken oder Sülze, Kalbsnierchen in Senfsauce, frittierten Karpfen oder Schweizer Raclette freuen können. Ein besonderer Genuss sind die selbst gereiften Dry Aged Steaks. Und natürlich werden zu allen Speisen Weine aus dem Elbtal und dem Elsaß angeboten, die Familie Assmann bei ihren Reisen durch das Elsaß selbst entdeckt hat. Diese können auch als Geschenk oder für den eigenen Weinkeller erworben werden.

"L'ami Fritz" hat sich schon weit über die Grenzen des Elblandes einen Namen gemacht und gehört zu den Top-Empfehlungen der Region. Weil entspannter Genuss so wertvoll sein kann.